An diesem Sonntag traten zwei junge Christinnen vor ihre Gemeinde, um ihre Treue zum Herrn zu geloben und ein aktives Bekenntnis zu ihrem Glauben abzulegen. Die Konfirmation ist in der Neuapostolischen Kirche eine Segenshandlung zur Bekräftigung des freiwilligen Entschlusses der jungen Christen. Mit der Konfirmation werden die Konfirmanden eigenverantwortliche und mündige Christen in der Gemeinde.
Grundlage zu diesem Gottesdienst bildete das Bibelwort aus 2. Thessalonicher 3 Vers 3:
„Aber der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen“
Evangelist Jürgen Mayer brachte seine Freude zum Ausdruck, dass die Konfirmandinnen Ella und Valentina trotz der Pandemie nun endlich ihre Konfirmation zusammen feiern dürfen. Sie stünden heute im Mittelpunkt, die Gemeinde begleite und unterstütze sie. Jesus sei unser bester Freund und begleite uns. Das gelte auch für jene, welche im natürlichen Leben alleine leben. Über allem stehe: Du bist nicht allein, du bist mit Gott verbunden. Wir dürfen im Leben immer mit der Unterstützung durch Jesus rechnen.
Heute sei für die Konfirmandinnen ein spannender Tag, denn sie wollen ein Versprechen ablegen. Wenn sie Ja sagen, wird Gott seinen Segen darauflegen. Dieses Ja sei eine Aufforderung an jeden Christen, zu Gottes Liebe ja zu sagen. Der Heilige Geist ist ein Ratgeber, er erwecke in uns Gedanken zum Guten, die unsere Seele weiterentwickeln, damit Gott uns weiterführen kann.
Stärkung und Motivation
Jesus will uns motivieren, dranzubleiben. Er sagt uns nie: Du musst! Er motiviert uns durch seine Liebe, schenkt uns Gnade und Liebe, fördert die Sehnsucht und das Verlangen in uns, mit ihm zusammenzubleiben. Eine weitere Stärkung ist Erfahrung, die uns keiner nehmen kann, auch nicht die Erfahrungen mit Gott.
Gott verspreche den Konfirmandinnen nicht, dass sie nicht in schlimme oder schwierige Situationen kommen, auch Sorgen und Enttäuschungen seien nicht auszuschließen. Doch ER hat es möglich gemacht, dass wir unsere Sorgen in seine Hand legen und ihm vertrauen können. In unguten Situationen, wo die Gerechtigkeit fehle, haben wir die Chance, vergeben zu lernen, Frieden zu schließen mit der Situation und mit dem Nächsten. Eine unheimliche Stärkung ist es auch, wenn einem etwas zugetraut wird. Gott vertraut den Konfirmanden, dass sie Gutes tun können mit ganzem Herzen und ganzen Gemüte. Bewahrung vor dem Bösen sei der Umgang mit guten Menschen. Jesus habe uns Gebote gegeben, die manchmal wie Verbote aussehen, doch haben diese etwas Bewahrendes für uns.
Zu einem weiteren Predigtbeitrag wurde der Konfirmandenlehrer Priester Ronald Brehm gerufen. Er wünschte den beiden, dass die Gemeinschaft in der Gemeinde die „Ladesäule“ für ihr Glaubensleben sei. Die Nähe zum Altar soll die persönliche Energiequelle sein, welche uneingeschränkt zur Verfügung steht. Sie besitzen nun die Freiheit, selbst Entscheidungen zu treffen. Er wünschte ihnen die Freiheit, sich für den Glauben zu entscheiden und gab ihnen die Gewissheit, auch nach der Konfirmation noch für sie da zu sein.
Glauben, Freiheit und Energie
Glauben an Jesus Christus ist Freiheit und wir haben die Freiheit, uns für oder gegen Jesus zu entscheiden. Es gibt auch die Möglichkeit, Energie zu speichern; dieser Stromspeicher sei die Seele. Sie könne Energie aufnehmen und abgeben für Zeiten, wo man nicht direkt nachladen könne. Das heilige Abendmahl ist Energie pur: Jesus gibt sich uns in seiner ganzen Größe und Liebe. In einem Moment können wir hier nachladen und uns stark machen.
Konfirmation
Nach dem Verlesen des Briefes von Stammapostel Jean Luc Schneider an die Konfirmandinnen traten diese vor den Altar.
Evangelist Jürgen Mayer hieß Ella und Valentina herzlich willkommen. Er betonte, dass Gott ihnen gerade jetzt besonders nahe sei. Nun ist es so weit, die Verantwortung für ihr Glaubensleben zu übernehmen. Das solle ihnen jedoch keine Angst machen. Verantwortung käme ursprünglich aus dem Wort „antworten“. Letztendlich geben sie Gott ihre Antwort. Daher genüge eigentlich schon ein Teil des Gelübdes:“… ich übergebe mich dir, dem dreieinigen Gott…“, damit sei alles gesagt.
Liebe könne man nicht lernen, das sei ein Gefühl. Glauben sollen sie ganz natürlich erleben und pflegen, das Hineinhören in sich selber in einer ruhigen Minute bringe ganz viel. Da unsere Lebensentwicklung nicht nur von Sonnentagen geprägt ist, sondern auch von Stress, gab er ihnen den Rat, Sonnenschein wie Regen zur Weiterentwicklung zu nutzen.
Der persönlichen Ansprache folgte feierlich das Konfirmationsgelübde. Die Spendung des Konfirmationssegens schloss diese Handlung ab.
Als besonderen Dank aus der Gemeinde für ihre Liebe und Fürsorge wurde den Müttern der Konfirmandinnen jeweils ein schöner Blumenstrauß überreicht.
Text: Edelgard Kawal
Fotos: Finn Schäfer, W. Martius