Redaktion: Wie genau ist die Bezeichnung Ihrer Aufgabe im IKT-Orga-Team? Maik Heisser: Auf meinem gelben Namenschild stand „Venue-Manager/Veranstaltungsleitung“ Redaktion: Was genau muss man sich darunter vorstellen, welche Aufgaben hatten Sie zu erfüllen, wofür waren Sie verantwortlich? Maik Heisser: Bei mir hat sich das so nach und nach entwickelt.
Zunächst habe ich mitgeholfen den Stand „Meine Kirche“ zu planen, dann habe ich schließlich alle Aussteller in der Olympiahalle betreut und letztendlich war ich dann für die komplette Olympiahalle zuständig.
Redaktion: Wie groß war das Team in dem Sie gearbeitet haben?
Bei der ursprünglichen Arbeitsgruppe für den Stand „Meine Kirche“ waren wir zu fünft – hier habe ich auch die intensivsten Verbindungen aufgebaut weil wir uns oft getroffen haben.
Bei der Betreuung für die Olympiahalle waren wir im Kernteam zu zweit, haben dann aber auch eng mit der Gesamt-Veranstaltungsleitung, mit den Technikern, Ordnern und unserem Programmmanager Dieter Jakob zusammen gearbeitet, so dass ich gar nicht genau sagen kann wie viele das waren. Mindestens 20 Personen.
Redaktion: Seit wann liefen die Vorbereitungen in Ihrem Bereich?
Maik Heisser:
Die erste grobe Information habe ich vor einem Jahr erhalten. Ab September war ich dann intensiv mit der Standplanung für „Meine Kirche“ beschäftigt und die intensiven Vorbereitungen für die Olympiahalle haben im April begonnen.
Für mich war es aber schon faszinierend zu sehen, wie viel Vorbereitung und Planung noch viel früher passiert ist. Als meine Arbeit begonnen hat waren ja schon viele Menschen seit Jahren mit dem Thema beschäftigt.
Redakton: Wie hat sich die Aufgabenstellung im Bezug auf die Vorbereitungen dann vor Ort in München verändert?
Maik Heisser:
Grundsätzlich können bei einer so großen Veranstaltung nicht alle Dinge im Vorfeld durchdacht werden, manche Sachen werden auch schlicht vergessen. Deswegen muss man vor Ort improvisieren, aber das macht mir zumindest dann auch immer besonders viel Spaß.
Ansonsten hatte ich im Vorfeld ja vor allem mit Fragen rund um die Ausstellung zu tun, da ich das auch beruflich mache, war das überschaubar. Völlig neu waren für mich dann vor Ort die ganzen Fragen rund um die Sicherheit der Besucher, Themen zum Ablauf auf der Bühne und was zu tun ist wenn der Besucheransturm das Fassungsvermögen der Halle übersteigt.
Wir haben vor Ort dann externe Profis zur Seite gestellt bekommen mit denen wir unklare Fragestellungen bearbeitet haben. Ich persönlich konnte dann auch trotz meiner 12 Jahre im Veranstaltungsgeschäft noch sehr viel Neues lernen.
Redaktion: Warst Du froh, endlich im Olympia-Stadion zu sein und warum?
Maik Heisser:
Auf den Gottesdienst habe ich mich sehr gefreut und war tatsächlich sehr froh mit ausgeschaltetem Funkgerät in der Reihe zu sitzen, da die Olympiahalle erst nach dem Gottesdienst geöffnet werden sollte. Meine Stimmungslage hat sich genau dann geändert als auf der großen Leinwand eingeblendet wurde, dass die Übertragung auch in die Olympiahalle stattfindet.
Redaktion: Was war anders, bzw. was war das Besondere an der Aufgabe im Vergleich zu ähnlichen Aufgabenstellungen im Beruf?
Maik Heisser:
Die ersten Tage vor Eröffnung des IKT war es leider überhaupt nichts Besonderes. Da ging es sehr geschäftsmäßig zu. Das hat sich dann geändert als immer mehr Geschwister angereist sind und die Arbeit unterstützt haben. Der Unterschied war dann eine ganz andere Herzlichkeit im Umgang mit einander und eine große Freude an der Arbeit.
Fachlich waren für mich auch die besonderen Gegebenheiten auf dem Olympiagelände ungewohnt. Wir hatten sehr strenge Sicherheitsauflagen und logistisch sowie technisch gab es besondere Herausforderungen.
Redaktion: Welche ganz besondere Herausforderung musstest Du am IKT-Wochenende meistern und was war damit alles verbunden?
Maik Heisser:
Drei Begebenheiten sind mir besonders im Gedächtnis geblieben.
Das war einmal die Abnahme des Brandschutzes für die Aussteller. Aus verschiedenen Gründen hat uns das im Vorfeld große Sorgen bereitet, ich habe so viele Formular und Zertifikate besorgt wie selten zuvor und die Nacht vor dem angesetzten Termin habe ich dann auch kaum geschlafen und unseren himmlischen Vater um entsprechende Unterstützung gebeten. Und wie so oft, ging dieser Termin dann ruckzuck und ohne große Probleme vorbei.
Das Zweite war der große Besucheransturm in der Olympiahalle. Wir hatten im Vorfeld natürlich schon damit gerechnet, dass es zur Podiumsdiskussion mit dem Stammapostel eine Überfüllung der Halle geben würde, dass dies dann aber noch bei vier anderen Terminen der Fall sein würde, kam überraschend.
Wir hatten dann immer sehr viel gleichzeitig zu tun. Es musste zunächst gewährleistet werden, dass niemand mehr in die Halle kommt, gleichzeitig sollte vor der Halle auch kein riesiges Gedränge entstehen bei dem Geschwister zu Schaden kommen. Unschön war dann vor allem, den in der Hitze wartenden Besuchern über Megaphon bekannt zu geben, dass wir sie nicht mehr in die Halle lassen können. Und in der Halle haben wir versucht, möglichst alle Plätze zu besetzen. Was ohne Platzkarten und bei vielen Plätzen die reserviert wurden gar nicht so einfach war.
Und die dritte Begebenheit war die schon erwähnte Text-Einblendung während des Gottesdienstes. In der morgendlichen Lagebesprechung hatten wir noch nicht darüber nachgedacht die Olympiahalle für die Übertragung zu öffnen. Da die Aufgaben sich vor und während dem Gottesdienst überschlagen haben, hatte die Veranstaltungsleitung keine Zeit meinen Kollegen und mich zu informieren. Wir kamen dann Gleichzeitig mit den ersten Gottesdienstbesuchern in der Halle an und haben mit einer Handvoll Ordnern die Plätze verteilt. Super gut, waren die für das Abendmahl eingeteilten Brüder, die dann wie die Kavallerie zu rechten Zeit ankamen.
Für mich war dies dann auch der emotionalste Moment während des IKT. Trotz verschiedenster Probleme haben wir alle in Ruhe das heilige Abendmahl bekommen.
Redaktion: Konnten Sie neben der Aufgabenerfüllung auch ganz privat Eindrücke vom IKT sammeln?
Maik Heisser:
Es waren vor allem bruchstückhafte Eindrücke. Ich habe natürlich viel von dem mitbekommen, was in der Olympiahalle gelaufen ist, oft aber nur mit einem Ohr und aus den anderen Bereich eigentlich gar nichts. Für mich lagen die Eindrücke eher in vielen persönlichen Begegnungen mit all denen die irgendwo am IKT gearbeitet haben.
Redaktion: Mit wem hatten Sie am meisten Kontakt während der Vorbereitungszeit und während des Wochenendes selbst?
Maik Heisser:
In der Vorbereitung hatte ich den meisten Kontakt mit unser Arbeitsgruppe für den Stand „meine Kirche“, darin war Apostel Volker Kühnle und die Ältesten Helmut Polzin und Joachim Raff. Während des IKT hatte ich eine schöne Zeit mit meinem „Arbeitskollegen“ Stefan Bruhnke aus Sindelfingen, mit Dieter Jakob, der das Programm verantwortete und mit Harald Zippan, der für die Sicherheit und alle Ordner verantwortlich war. Es war übrigens sehr schön, dass die meisten Funktionsträger in der Olympiahalle aus den Bezirken Sindelfingen und Nürnberg kamen.
Redaktion: Wieviel Zeit in etwa hatten Sie wöchentlich in der Vorbereitungszeit für den IKT benötigt?
Maik Heisser:
Das ist schwierig abzuschätzen. Zunächst waren es vereinzelt ein paar Stunden am Abend und die Wochen direkt vorher etwa eine Stunde jeden Tag.
Redaktion: Was war Ihr ganz persönliches Highlight beim IKT-Wochenende und warum?
Maik Heisser:
Mein Highlight was das Abschlusskonzert in der Olympiahalle. Die Stimmung bei den Besuchern war super und unser „Hallenteam“ - vom Betreiber bis zum Ordner, war bis dahin so gut eingespielt, dass wir noch hunderte Besucher nach und nach in die Halle leiten konnten, obwohl die Feuerwehr schon schließen wollte – das hat uns allen viel Spaß gemacht.
Redaktion: Ihr ganz persönliches Resümee?
Maik Heisser:
Die Arbeit war dann doch mehr als gedacht, aber es hat auch viel Spaß gemacht. Gelohnt hat es sich dann, wenn die Besucher sich wohl gefühlt haben. Und was man so alles auf dem IKT erleben konnte, bekomme ich dann hoffentlich in den nächsten Wochen erzählt.
Herzlichen Dank Dieter Jakob und Maik Heisser für den ganz persönlichen Einblick.
Redaktion: Wie genau ist die Bezeichnung Ihrer Aufgabe im IKT-Orga-Team?
Dieter Jakob: Die Bezeichnung für die Aufgabe war Programm-Manager.
Red.: Was genau muss man sich darunter vorstellen, welche Aufgaben hatten Sie zu erfüllen, wofür waren Sie verantwortlich?
Dieter Jakob: Als Programm-Manager ist man nicht für den Inhalt eines Rede- oder Musikbeitrages zuständig, sondern dafür, dass dieser Beitrag an dem Ort, an dem er vorgetragen werden soll, so durchgeführt werden kann, dass er das Publikum erreicht. In einer Halle, wie der großen Olympiahalle, sind daher Kommunikationsmedien wie Videotechnik, Beleuchtungstechnik und Elektroakustik unentbehrliche Hilfsmittel um das Publikum zu erreichen.
Der Programm-Manager ist nun das Bindeglied zwischen dem Redner oder dem Orchester oder dem Chor einerseits und den Technikern, die für Bild, Ton und Beleuchtung sorgen.
Dabei ist der Redebeitrag noch das Einfachste: Rednerpult, Laptop-Anschluss, Kameraeinstellung. Der Programm-Manager klärt, ob der Redner seinen Vortrag mit einer Präsentation unterstützt, ein Techniker sorgt dafür, dass die Präsentation auf der Bildwand zu sehen ist. Noch ein Glas Wasser – ja gehört auch dazu - dann ertönt der IKT-Jingle, und ab geht der Vortrag.
Erheblich arbeitsintensiver sind Chöre und Orchester. Bereits viele Wochen vorher muss der Programm-Manager mit dem Chor- oder Orchesterleiter festlegen, was mit wie vielen Sängern/Spielern vorgetragen wird, an welchen Stellen Solisten auftreten und an welchen Stellen der Bühne das alles geschieht, wo die Orchesterspieler sitzen.
Was so kleinlich erscheint hat einfach den Zweck, Mikrofone an den richtigen Stellen anzubringen und zur richtigen Zeit während des Konzertes diese zu öffnen. Man stelle sich nur mal vor, ein Solist singt, eine Querflöte spielt und man hört nichts! Dem Zuhörer erscheint es selbstverständlich – ist es aber nicht, sondern es ist ein Ergebnis regiemäßiger Planung, Abstimmung und Ausführung.
Einen solchen Regieplan zu schreiben ist die eine Hauptaufgabe des Programm-Managers, ihn zu realisieren, das ist die andere.
Redaktion: Wie groß war das Team in dem Sie gearbeitet haben?
Dieter Jakob: Vor dem Start in München waren wir im Kreis aller Programm-Manager in nahezu monatlichem Turnus zusammen.
In München waren 10 Personen aus dem Bereich Licht/Ton, weitere 10 Personen aus dem Bereich Bild und 4 Personen aus dem Bereich Logistik (Bühnenaufbau -abbau) die mehr oder minder unmittelbaren Kontaktpersonen. Dazu kommen diejenigen, die die Beiträge gebracht haben, nochmal 15 Personen.
Redaktion: Seit wann liefen die Vorbereitungen in Ihrem Bereich?
Dieter Jakob: Weiß ich gar nicht genau, ich persönlich war seit September 2013 involviert.
Redaktion: Wie hat sich die Aufgabenstellung im Bezug auf die Vorbereitungen dann vor Ort in München verändert?
Dieter Jakob: Die Aufgabenstellung hat sich nicht verändert, sondern nun kam die notwendige Mutation vom Planer zu Realisierer.
Redaktion: Waren Sie froh, endlich in der Olympia-Halle zu sein und warum?
Dieter Jakob: Vor Ort hat es erst richtig Spaß gemacht! Das, was über Monate vorbereitet war, in die Tat umzusetzen, war eine große Freude.
Redaktion: Was war anders, bzw. was war das Besondere an der Aufgabe im Vergleich zu ähnlichen Aufgabenstellungen im Beruf? Dieter Jakob: Es war das Einmalige. Man hat so etwas noch nie gemacht, man wird es wahrscheinlich auch nicht mehr machen, und trotzdem macht es Spaß und gelingt. Man hat mit Menschen zusammen gearbeitet, die man noch nicht kannte und dies in einer freundlichen, freudigen Atmosphäre, trotz des Stresses.
Redaktion: Konnten Sie neben der Aufgabenerfüllung auch ganz privat Eindrücke vom IKT sammeln? Dieter Jakob: Nein, außer dem Gottesdienst im Olympiastadion habe ich eigentlich nichts vom IKT gesehen.
Redaktion: Mit wem hatten Sie am meisten Kontakt während der Vorbereitungszeit und während des Wochenendes selbst?
Dieter Jakob: Zu Anfang war der Kontakt mit der Planungsgruppe um Apostel i.R.Stegmaier und Bischof Udo Göhlmann im Vordergrund. Dann kam aber mehr und mehr der Kontakt mit denen in den Vordergrund, die die Beiträge erbringen. Während des Kirchentages stand ich permanent mit den Technikern in Verbindung und steuerte mit ihnen gemeinsam den Ablauf der Veranstaltungen. Jetzt ergab sich erstmals der persönliche Kontakt mit den Akteuren der Wort- oder Musikbeiträge.
Redaktion: Wieviel Zeit in etwa haben Sie wöchentlich in der Vorbereitungszeit für den IKT benötigt?
Dieter Jakob: Das kann man nicht sagen, aber alles genau zu planen und abzustimmen war schon sehr zeitaufwändig, es ist aber in dem Moment vergessen, wenn man merkt, dass alles wie geplant verläuft.
Redaktion: Was war Ihr ganz persönliches Highlight beim IKT-Wochenende und warum?
Dieter Jakob: Das war ja wohl der Gottesdienst mit dem Stammapostel gefolgt vom Abschlusskonzert.
Redaktion: Ihr ganz persönliches Resümee?
Dieter Jakob:
Wir können Kirchentag!!
Es war ein großartiges Erleben, nicht, dass wir nur in der Lage sind eine solche Veranstaltung zu betreiben, sondern dass wir ihn auch leben können. Es war ein riesiger Motivationsschub, der Kirchentag hat Freude, Zusammengehörigkeit, Begeisterung nachhaltig aufleben lassen, so etwas brauchen die Menschen.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, den Projektleitern Stefan Bruhnke und Maik Heisser sowie meinem Stellvertreter Willbald Zabold ganz herzlich für ihre Unterstützung zu danken. Das gilt auch für die Seite der Organisation (Manfred Schindler, Sebastian Schulze) und der Technik ( Sebastian Leitner, Jörg Idler).
Das Pfingstwochenende mit dem ersten Internationalen Kirchentag der Neuapostolischen Kirche ist nun vorüber. Viele helfenden Hände waren nötig um dieses große Event möglich zu machen und zu organisieren. Bereits mehr als ein Jahr vorher begannen die Vorbereitungsarbeiten. Aus dem Bereich Nürnberg waren ebenfalls aktive ehrenamtliche Helfer beteiligt. Hier möchten wir Euch zwei Aktive vorstellen, die sehr im Verborgenen gearbeitet haben, allerdings in Schlüsselpositionen, ohne die die Veranstaltung nicht hätte stattfinden können:
Diakon Maik Heisser, Jugendleiter in der Gemeinde Nürnberg Südwest verantwortete als Venue-Manager die Olympiahalle.
Priester Dieter Jakob, Gemeindevorsteher der Gemeinde Feucht war als Programm-Manager für den Programmablauf in der großen Olympiahalle verantwortlich. In der Halle nahmen an 16 Präsentationen häufig jeweils bis zu 9.600 Besucher Platz.
Die Internetredaktion hat bei beiden nachgefragt, was genau die jeweilige Aufgabe war und wie es ihnen so damit erging.