Große Freude in Roth. Am Freitag, den 13. Mai feierte die Gemeinde Roth-Schwabach Richtfest für das neue Kirchengebäude an der Xaver-Meisinger-Straße mit vielen Gästen, aus Politik, verschiedenen Religionsgemeinschaften, Nachbarschaft und natürlich der Kirchengemeinde.
Die Sonne strahlte, bunte Fähnchen wehten im Wind, viele fröhliche Gesichter waren am Rohbau der Kirche in Roth zu sehen. Lange war der Tag erwartet worden und nun konnte Richtfest für das neue Kirchengebäude im mittelfränkischen Roth gefeiert werden.
Die aktuelle Situation ließ es zu, dass ein Richtfest mit vielen Gästen möglich wurde. Neben den Mitgliedern der Kirchengemeinden Roth und Schwabach waren die beiden Bürgermeister der Städte Roth und Schwabach, Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften, Nachbarn und Handwerker gekommen.
Ralf Werner Münster, Bezirksvorsteher der Neuapostolischen Kirche für den Bezirk Nürnberg, zu dem die Gemeinden Roth und Schwabach zählen, begrüßte alle Anwesenden. Zuvor hat der Gemeinde-Chor den Festakt mit dem Lied „Großer Gott wir loben Dich“ eingeläutet.
In seiner Ansprache als Vertreter des Bauherren drückte Bischof Arne Herrmann seine ganz besondere Freude darüber aus, dass dieses Fest gefeiert werden könne. Er verwies darauf, dass der Eindruck bestehe, dass eher Kirchen entwidmet würden, als dass Richtfest für eine Kirche gefeiert werden könne.
Der Bischof dankte der Bauprojektleitung, der Bauplanung, den Architekten und vor allem den Handwerkern, ohne die das Gebäude so nicht entstehen könnte. Sie alle hätten, trotz der Umstände und der angespannten Situation in der Baubranche, den Baufortschritt ermöglicht.
Zukünftig wird in der neuen Kirche in Roth nicht nur eine Gemeinde ihre Versammlungsstätte haben, sondern gleichzeitig entsteht die neue Gemeinde Roth-Schwabach. Der Bischof wählte aus diesem Grund folgendes Motto für den Tag:
„Es wächst zusammen, was zusammen gehört“.
Aus den beiden Gemeinden Roth und Schwabach wird die EINE Gemeinde Roth-Schwabach. Das bedeute für die Zukunft: Gelebter Glaube EINER Gemeinde unter EINEM Dach.
Der Bischof stellte das Richtfest unter das Bibelwort aus 1. Petrus 2 Verse 4 und 5:
„Kommt zu Christus, dem lebendigen Eckstein im Tempel Gottes. Er wurde von den Menschen zwar verworfen, doch in den Augen Gottes, der ihn erwählt hat, ist er kostbar. Und nun lasst euch von Gott als lebendige Steine in seinen geistlichen Tempel einbauen. Wo Christus ist, da ist lebendiger Glaube. Wo Christus ist, da ist eine lebendige Gemeinde.“
Bischof Arne Herrmann wünschte der Gemeinde lebendige Gemeindesteine, Gemeindemitglieder, die sich engagieren, die sich einbringen, was ein Gemeindeleben letztendlich ausmache.
In seinem Grußwort wies der erste Bürgermeister der Stadt Roth, Andreas Buckreus, auf die Herausforderung hin, in der aktuellen Zeit zu bauen. Gerade bei den besonderen Ereignissen, wie Corona oder Krieg, gebe ein fester Glaube Halt und gute Gemeinschaften. Noch vor mehr als zwei Jahren war die Mentalität „höher, schneller, weiter“ zu spüren. Nun merke man, dass die Menschen sich wieder auf das Miteinander besinnen und zusammenrücken, sagte er.
Der Bürgermeister drückte seine Freude über dieses neue Kirchengebäude aus, in dem in Zukunft wieder Menschen zusammenkommen, zusammen beten und ihre Gemeinschaft finden werden.
Auch Petra Novotny, Bürgermeisterin der Stadt Schwabach äußerte ihre besondere Freude über den Neubau.
In Ihrer Funktion als Behindertenbeauftragte der Stadt Schwabach würdigte sie, dass hier ein barrierefreies Gebäude entstehe, das allen Menschen den Zugang ermöglichen werde, unerheblich ob mit Kinderwagen oder Rollator. Sie betonte auch, dass das Gebäude energetisch auf dem neuesten Stand sein werde und dadurch bereits die Zukunft mit eingeplant wurde.
Petra Novotny zitierte aus dem Kirchenlied:
„Gott baut ein Haus, das lebt, aus lauter bunten Steinen,
aus grossen und aus kleinen, eins, das lebendig ist.“
Ein Haus könne noch so groß und barrierefrei sein, wichtig sei, dass es gefüllt werde. Die Bürgermeisterin wünschte der Gemeinde und den Bauverantwortlichen, dass der Baufortschritt im Plan weitergeführt und bald die Einweihung gefeiert werden könne.
Auch Vertreter anderer Religionsgemeinschaften nahmen am Richtfest teil. Benjamin Bläsius von der Evangelischen Freikirche Ecclesia, als Vertreter des ökumenischen Pastorengesprächskreises erinnerte in seinem Grußwort daran, dass das letzte Treffen vor Corona im alten Kirchengebäude an der Xaver-Meisinger-Straße stattfand.
Er zitierte aus der Bibel das Wort „Wo der Herr das Haus nicht baut, bauen die Arbeiter umsonst“. Er wünschte der Gemeinde Gottes Segen, dass das Haus nicht nur fertig gestellt werde, sondern sich auch mit Freude fülle, mit Frieden, mit vielen Menschen und vor allem mit der Gegenwart Gottes.
Der Bezirksvorsteher Ralf Werner Münster dankte den Gästen für die Grußworte und Segenswünsche und wünschte vor allem auch dem Pastorengesprächskreis weiterhin ein gutes Miteinander.
Im weiteren Verlauf erläuterte Volker Seeger, der bauleitende Architekt, technische Fakten. Auch für ihn sei ein Richtfest immer eine Besonderheit. Das bisherige Kirchengebäude wurde 1968 gebaut und entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Daher fiel die Entscheidung für den Neubau.
Ein weiterer Höhepunkt des Richtfestes war der Richtspruch, den Albert Holzner von der Zimmerei Albert Holzner GmbH vortrug. In seinem Vortrag wies er darauf hin, dass die Gemeinde hier einen neuen Lebensmittelpunkt bekommen werde. Als Zimmermann sei er stolz darauf, dass das Gebäude aus Holz gebaut wurde. „Alle sollen sich hier wohl fühlen, alle sind willkommen, denn egal ob alt ob jung, arm oder reich, in der Kirche sind alle gleich.“ Jeder, der mit Sorgen oder geplagt in dieses Haus komme, werde gesund wieder hinausgehen. Er würdigte Handwerker, Architekt, Bauleitung, Statiker und alle, die dieses Bauwerk ermöglichten. Eintracht und Zufriedenheit sollen in der Kirche herrschen und sie solle fortan unter Gottes Schutz fest stehen, wünschte er.
Er schloss den Spruch mit den Worten:
„Gesegnet sei die Kirch’ zur Stund“.
Im Anschluss stimmten alle gemeinsam ein in das Lied: „Lobet den Herren“
Mit einem Gebet und einem weiteren Lied-Vortrag des Chores endete der offizielle Teil.
Einige kräftige Schläge benötigte der Vorsteher der Gemeinde, Bezirksevangelist Jürgen Braun, um das traditionelle Bierfass anzuzapfen, damit war das Buffet für den gemeinsamen Richtschmaus eröffnet.
Mit Spannung wird nun von allen Beteiligten der Weihegottesdienst zur Inbetriebnahme des Kirchengebäudes erwartet.
Text: Heike Stiegler
Fotos: Marita Münster