Bischof Arne Herrmann feierte mit der Gemeinde Nürnberg-Mitte (Längenstraße) einen Gottesdienst zum Gedächtnis für Entschlafene. Die Gemeinden Hersbruck und Wilhermsdorf waren eingeladen. Via Livestream erfolgte Übertragung in die Gemeinden Zirndorf und Fürth.
Die Grundlage dieses Gottesdienstes bildete das Bibelwort
„Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden“ (Johannes 10, 16).
Bischof Arne Herrmann stellte Jesus als großartigen Freund dar, welcher immer für uns da ist, gleich was uns beschäftige oder belaste. Dieser Gottesdienst sei auch für die Seelen, die in die Ewigkeit hinübergezogen sind. Natürlich gelte die Liebe Gottes auch den Menschen, die noch nie von ihm gehört haben.
Wenn wir uns mit Entschlafenen und der Ewigkeit beschäftigen, erschrecken uns mitunter die Zustände, wie sie ins Jenseits hinübergegangen sind, sei es durch Kriege, Unglücke oder ähnliches. Jedoch ist es für ihr Seelenheil nicht das Wichtigste, wie sie in die jenseitige Welt zogen, sondern ob sie eine lebendige Beziehung zu Gott hatten oder weit entfernt von ihm waren. Wir wollen uns im Geiste verbinden und für ihr Seelenheil beten.
In unserem Umfeld gibt es viele Menschen, die mit Gott oder Christus nichts anfangen können. Das ist heute Teil unserer Gesellschaft. Doch auch Menschen, die nie von Gott hörten, können in ein Näheverhältnis zu ihm kommen durch ihre Taten und Entscheidungen. Jeder Mensch kann sich entweder für oder gegen das Gute entscheiden. Wer Gutes tut, hat ein anderes Näheverhältnis zu Gott, als wenn er sich für das Böse entscheidet. Grundlegende Bedingung, um Gottes Nähe zu erlangen, sind die Sakramente. Sie schaffen Nähe zu Gott. Unabdingbar gehört jedoch auch der Glaube an Gott dazu. Gott liebt alle Menschen gleich, weil ER vollkommene Liebe ist. Menschen lieben oft auf Basis von Bedingungen. Gott tut das nicht, er zieht keine Grenzen.
Der Ausdruck unserer Liebe für Entschlafene ist unser Gebet. Auch in unserer Umgebung können wir durch unser Tun und Handeln Christus erfahrbar machen, indem wir vergebungsbereit miteinander umgehen. Unser Glaube gibt uns Zuversicht. Lasst uns auch weiterhin ein offenes Herz für alle Menschen haben, denn Gott liebt uns Menschen, ohne Bedingung, trotz unserer Fehler und Schwächen.
Den Seelen in der Ewigkeit ruft Jesus heute als Freund und guter Hirte zu: Du bist mir wichtig, ich will dein Freund sein.
Weitere Predigtbeiträge folgten durch Priester Gerfried Zottmann, Vorsteher der Gemeinde Wilhermsdorf und Bezirksevangelist Jürgen Braun.
Text: E. Kawal
Fotos: F. Thierfeld