Im Kirchengebäude an der Karlstraße 3 im Zentrum Nürnbergs wurde am Mittwoch, den 24.11.2021 nach mehr als sechs Jahrzehnten der letzte Gottesdienst gefeiert. Das Gebäude wurde durch Apostel Manfred Schönenborn entwidmet und somit der Weg für einen modernen und schönen Neubau an gleicher Stelle geebnet.
Nachdem der Apostel alle Teilnehmenden ein letztes Mal in diesem Gebäude zum Gottesdienst willkommen hieß, ging er zunächst auf die bewegte Historie der Kirchengemeinde Nürnberg-Mitte ein. Im Gebäude an der Karlstraße seien in knapp 61 Jahren seit der Einweihung geschätzte 7000 bis 8000 Gottesdienste gefeiert worden. Darunter konnten auch viele heilige Handlungen, wie Taufen, Ordinationen oder Heilige Versiegelungen stattfinden. Es seien zahlreiche stärkende und tröstende Gottesdienste erlebt worden, darunter auch einige mit Bezirksaposteln oder dem Stammapostel. Bis zum heutigen Tag sei diese Kirche eine geweihte Stätte Gottes gewesen. Mit Blick auf das, für die Zeit der Bauphase zur Verfügung stehende Zuhause der Gemeinde Nürnberg-Mitte im Neuapostolischen Kirchengebäude an der Längenstraße, unterstrich Apostel Manfred Schönenborn, dass Gott bereits für uns gesorgt habe, denn es ist nicht entscheidend wo Gottesdienste stattfänden, sondern dass Gott anwesend sei, dass er uns segne.
Anschließend ging der Apostel auf das dem Gottesdienst zugrunde liegende Bibelwort aus Offenbarung 20, Vers 6 ein:
„Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.“
Der Apostel nahm Bezug auf das Bibelwort und stellte fest, dass „Seligsein“ die höchste Vorstellung von Glück und Zufriedenheit sei. „Heiligsein“ beschreibe dagegen den Zustand, wenn Seele, Geist und Leib so seien wie von Gott gestaltet und gewollt.
Zu einem weiteren Predigtbeitrag wurde anschließend der Vorsteher der Gemeinde gerufen. Hirte Harald Rösler stellte fest, dass Gott uns im Gottesdienst an die Hand nehme und heilige. Der Gemeinde gab er einen Wunsch für die Zukunft mit auf den Weg und zitierte dazu aus dem Propheten Nehemia:
„Und wegen all dem treffen wir eine feste Abmachung und schreiben sie nieder […] So wollen wir es im Haus unseres Gottes an nichts fehlen lassen.“ (Nehemia 10)
Sein Wunsch sei es, dass die Gemeinde es genauso mache. Wir sollen eine Abmachung miteinander treffen, dass wir zusammen bleiben wollen in Dankbarkeit und im Opfer, damit es uns an nichts fehle. Egal ob an der Karlstraße oder in der Längenstraße – es gelte dasselbe Ziel.
Zur Einstimmung auf die Feier des Heiligen Abendmahls hörten die Anwesenden den dritten Vers aus dem Lied „Herr, hier bring ich mein alles“ (GB 120) und die Gemeinde erlebte zum letzten Mal die Sündenvergebung im alten Kirchengebäude.
Während des Schlussgebets profanierte Apostel Manfred Schönenborn schließlich die Kirche.
Da die Gemeindemitglieder unzählige Erinnerungen und Erlebnisse mit dem Kirchengebäude an der Karlstraße verbinden, durften die Anwesenden nach dem Gottesdienst eine Orgelpfeife und eine Liednummerntafel als Andenken mit nach Hause nehmen.
Bis zur Einweihung des neuen Kirchengebäudes wird die Gemeinde Nürnberg-Mitte ihre Gottesdienste in der Neuapostolischen Kirche - Längenstraße 7, 90491 Nürnberg feiern. Zu allen Veranstaltungen sind Sie herzlich willkommen!
Text: Zietlow
Bilder: Thierfeld